Kovalam-Beach

Morgens um 7 Uhr in Trivandrum angekommen fanden wir gleich um die Ecke beim Bahnhof die Abfahrtsstelle für die Minibusse nach Kovalam Dort angekommen machen wir es wie immer: Ruth bleibt mit unseren Reisetaschen in einem Café sitzen und Jörn klappert alle Hotels und Guesthouses ab. Nach einer guten Stunde haben wir "unser" Haus gefunden. Ein brandneues Zimmer mit Balkon, teilweise Seeblick aber etwas zurückliegend und entsprechend ruhig. Handtücher und Bettwäsche sind noch nie benutzt worden und es riecht alles noch ein wenig nach Farbe. Zum Frühstück gibt es Pancake und Tomato-Omelette, die internationale Traveller-Küche hat auch hier Einzug gehalten und bietet ab und zu ja auch mal wieder einen schönen Kontrast zum normalen indischen Essen. Wir machen große Wäsche, genießen den Komfort mit warmem Wasser und inspizieren nachmittags den Strand. In der ersten Bucht gibt es bisher kaum Hotels und sogar noch einige Fischer, die mit einem hunderte Meter langen Netz, daß per Boot ausgebracht und dann gemeinsam wieder an Land gezogen wird einen Kübel voll meist kleiner Fische aus dem Meer holen. Die 2. Bucht hingegen ist touristisch voll erschlossen, ziemlich vollgebaut mit Hotels und Restaurants. Die Touristen liegen direkt vor den Restaurants im meist schattenlosen Sand, viele sind schon knallrot angelaufen, es könnte auch in jedem anderen Touristenort sein, wir ahnen schon jetzt, daß wir hier nicht sehr lange bleiben werden. Wir machen einen Spaziergang ins nahe Dorf, noch sehr nett und recht ursprünglich mit freundlich grüßenden Bewohnern, ganz im Gegensatz zum Beach, wo nur Schlepper, Badematten- und Zigarrettenverkäufer herumlaufen.


Kovalam Beach


Tourist-Watching

Unsere Suche nach einem Motorrad verläuft ergebnislos, angeblich ist es in Kerala Touristen nicht erlaubt, ein Moped zu mieten. Nur für eine ziemlich unverschämte Mietgebühr will uns ein Reisebüroangestellter sein Moped vermieten, schade... dann eben nicht. Wir laufen noch zweimal den Beach auf- und ab und als gegen Abend indische Touristen in Scharen kommen um die halbnackten Westler zu bestaunen, beschließen wir gleich morgen die weitere Umgebung zu erkunden und nach einsameren Stränden zu suchen.
Am nächsten Morgen geht es nach Trivandrum ins Air-India Büro. Wir fragen nach Flügen von Bangalore nach Goa und Goa nach Bombay, da wir die ganze Strecke mit Bus oder Bahn zwar noch schaffen würden aber zu wenig Zeit zum Erkunden bliebe. Sie können leider nichts machen, Telecom-Streik... und keiner weiß wie lange der noch dauert, sie haben aber alles notiert und wir sollen in 2-3 Tagen wieder kommen. Danach nehmen wir den Bus Richtung Norden zu einem Ort namens Veli-Lagoon, sieht auf der Karte nett aus und entpuppt sich als schön angelegter Park durch den ein Fluß ins Meer fließt. Gleich anschließend ein kilometerlanger Sandstrand mit nichts als Palmen, Fischerbooten und palmenblattgedeckten Hütten. Sogar ein kleines Restaurant gibt es im Park, alles scheint auf einheimische Touristen eingestellt zu sein, Westler sind außer uns hier nicht zu sehen. Wir verbringen einen angenehmen Nachmittag im schattigen Park, marschieren den endlosen Strand entlang und beobachten die Fischer beim Rausfahren aufs Meer. Das gefällt uns hier 1000x besser als am Kovalam-Beach in der Sonne zu grillen. Die Rückfahrt im Bus wird anstrengend, wir geraten mitten in den Berufsverkehr von Trivandrum hinein, nichts geht mehr, steigen aus und laufen lieber zu Fuß zum Minibus nach Kovalam.


Am einsamen Strand von Veli-Lagoon



Fischer am Kovalam-Beach
Nach dem Goßstadtchaos tut es gut wieder ans Meer zu kommen. Wir genießen den Abend auf unserem Balkon mit Meerblick und gönnen uns zum Abschied in einem Strandrestaurant Tuna-Fish gegrillt mit Fingersticks, war sehr lecker! Wir lassen unsere bisherigen Erlebnisse in Indien Revue passieren, meinen, uns schon recht gut eingewöhnt zu haben. Uns ist deutlich aufgefallen, dass Kerala viel sauberer ist als Tamil Nadu, nicht so erbärmlich, kaum Bettler und Elend auf den Strassen. Schon sehr lange hat das Bundesland Kerala eine sozialistische Landesregierung. Die Analphabetenquote ist viel geringer als im restlichen Indien, der Lebensstandard der einfachen Menschen höher und wir haben den Eindruck als wären auch die Menschen freundlicher im Umgang miteinander und auch uns Touristen gegenüber aufgeschlossener. Wir überlegen uns ob wir nicht doch noch einmal ans Südkapp von Indien fahren sollen. So schnell werden wir dort nicht wieder hinkommen und aus dem Flugzeug haben wir bei unseren Sri-Lanka Flügen schon oft auf die Südspitze Indiens heruntergeschaut und uns vorgestellt, wie es dort wohl sein könnte mit Blick auf zwei Meere.
Wir beschließen also, unseren Plan ein wenig abzuändern: Statt noch 2 Tage in Kovalam zu bleiben, packen wir schon mal unsere Taschen und machen uns gleich am nächsten Morgen auf nach Trivandrum. Weil gerade kein Zug fährt, nehmen wir den Bus nach Kanyacumari.


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